Er setzte den Grundstein für das Genossenschaftswesen. Sein Leitsatz „Es gibt nur ein Mittel, die soziale und besonders die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung zu bessern, nämlich die christlichen Prinzipien in freien Genossenschaften zur Geltung zu bringen“ wurde in den vielen Genossenschaften in Südtirol und unter anderem auch in der Genossenschaft Milchhof Sterzing verwirklicht.
Schon jahrhundertelang wurde im Raum Sterzing Landwirtschaft betrieben. Das rauhe Klima rund um den Brenner erlaubte keinen Obst- und schon gar keinen Weinbau. Daher haben sich die Wipptaler auf die Milch- und Viehwirtschaft spezialisiert. Doch erst 1884 wurde der Grundstein für eine professionelle Verarbeitung und Vermarktung der vor Ort produzierten Milchprodukte gelegt.
Die von De Laval erfundene Milchzentrifuge kommt erstmals in der Produktion zum Einsatz. Die Produktionszeit konnte verkürzt, die Butterausbeute erhöht werden. Durch diese Erfindung wurde die industrielle Herstellung von Butter überhaupt erst ermöglicht.
Das Molkereigebäude wurde zum ersten Mal umgebaut und modernisiert.
Die erste Verkaufsfiliale wird in Sterzing eröffnet, um die Versorgung der Stadtbevölkerung zu verbessern.
Ein neues Highlight belebt die Stadt, die Milchbar inmitten der Sterzinger Neustadt hat geöffnet. Allerlei Milchköstlichkeiten werden angeboten. Heute nennen die Einheimischen das Geschäft "Milchhalle".
Die Molkerei in der Gemeinde Ratschings beschließt sich der Dampfmolkerei Genossenschaft Sterzing anzuschließen.
Der Betrieb wächst und wächst, ein neuerlicher Umbau und somit ein Umzug in den heutigen Produktionsstandort werden notwendig.
1963 wurden in der Sterzinger Molkerei bereits Versuche unternommen, Joghurt zu produzieren. Doch erst 1976 wurde die Produktionsumstellung beschlossen und durchgeführt. Am 27. März 1976 bekam die Dampfmolkerei Genossenschaft ihren heutigen Namen MILCHHOF STERZING.
Die Sennereigenossenschaft Stilfes ergriff die Initiative zur Fusionierung mit dem Milchhof Sterzing, da der Verwaltungsrat erkannt hatte, dass die steigenden Anforderungen des Marktes nur durch einen größeren Betrieb bedient werden können.
Im September 1984 wurde das hundertjährige Bestehen des Milchhofes Sterzing gefeiert. In diesem Jahr arbeiteten 40 Mitarbeiter im Milchhof und es wurden rund 13 Mio. kg Milch verarbeitet.
Nach dreijähriger Bauzeit wurde das neue Gebäude mit Produktionsräumen, Kühllagern und dem Verwaltungstrakt fertig gestellt und war einzugsbereit.
Gemeinsam mit dem Tourismusverein und verschiedenen Gastbetrieben des Wipptales werden die "Sterzinger Joghurttage" ins Leben gerufen. Einen Monat lang, jeden Juli, steht das südliche Wipptal im Zeichen des Joghurts. Ein Veranstaltungsreigen, der bis heute nichts von seinem Charme und seiner Attraktivität verloren hat.
Der Milchhof Sterzing produzierte als erster Milchhof in Südtirol biologische Milchprodukte. In enger Zusammenarbeit mit dem Bioland Verband wurde die Produktpalette um Biomilch, Biobutter und Biojoghurt erweitert.
Das Hochregallager wurde erneut erweitert. Nun hat der Milchhof ca. 3000 Palettenstellplätze zur Verfügung. Das Hochregallager wurde an die Kommissionierhalle angebunden und das Online - Kommissioniersystem in Betrieb genommen.
Die Dächer des Milchhofes Sterzing wurden mit einer hochmodernen Photovoltaikanlage ausgerüstet. Die Anlage produziert jährlich bis zu 500.000 kWh und garantiert so eine nachhaltige Energieversorgung des Milchhofes Sterzing.
Seit dem 1. April 2014 sind dem Milchhof Sterzing insgesamt 200 nordtiroler Bauern angeschlossen worden und zählen seitdem offiziell zu den insgesamt 600 Bauern der Genossenschaft.
Im Herbst 2017 entschloss sich der Milchhof Sterzing die Heumilchbauern besonders zu unterstützen und die Milch getrennt zu sammeln und zu verarbeiten.
Ab Sommer 2018 wurde ebenso die Biomilch zu 100% auf Bioheumilch umgestellt.