Unsere Biobauern
Biomilch mit Herz
100% Bio 100% Leidenschaft
Seit dem Jahr 2000 sammelt der Milchhof Sterzing die Milch von Biobauern getrennt von der konventionell hergestellten Milch ein und produziert eine eigene Produktlinie. Doch Bio ist nicht gleich Bio. Hier lernen Sie einige unserer Biobauern kennen, die voll und ganz hinter der von ihnen produzierten Biomilch stehen. Eben 100% Bio 100% mit Herz
Thomas Seehauser vom Schwitzerhof
Seit wann gibt es denn den Schwitzerhof überhaupt?
Im Gemeindebuch steht, dass der Hof im 13. Jahrhundert das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Im Besitz der Familie Seehauser befindet er sich seit dem Jahre 1898. Die Seehauser stammen ursprünglich aus Welschnofen und haben hier den Schwitzerhof im ausgehenden 19. Jahrhundert gekauft. Seitdem ist der Name Seehauser mit dem Schwitzerhof verbunden. Den Hof habe ich von meinem Vater übernommen ich bin das sechste Kind und habe die Chance bekommen, den Hof weiter zu führen. Zuerst habe ich den Beruf des Zimmermanns gelernt, aber schon zu Beginn habe ich gewusst, dass ich das nicht mein Leben lang tun möchte. Meine älteren Geschwister zeigten damals kein Interesse, den Hof zu übernehmen und daher konnte ich in den elterlichen Betrieb einsteigen. Seit 1999 bin ich am Hof und arbeite vorwiegend dort mit. Ich habe die Lehre abgeschlossen und bin dann fix auf dem Hof geblieben.
Wer lebt und arbeitet mit Dir noch auf dem Hof?
In den letzten Jahren hatten wir eine rege Bautätigkeit im und um den Hof. Vor ca. sieben Jahren haben wir den Stall umgebaut, dann die „Unterolbe“ und jetzt das Wohnhaus. Mein jüngerer Bruder Hannes lebt und arbeitet daher auch auf dem Hof, meine Eltern und meine Schwester Rosi. Natürlich sind auch noch meine Freundin Christa mit unserer Tochter Mirjam hier.
Wieviel Stück Vieh hast Du in Deinem Stall und welche Rasse?
Wir haben insgesamt 35 Stück Vieh und seit jeher hatten wir immer Braunvieh auf dem Hof und haben jetzt ein paar Jersey und ein paar Schwarzbunte.
Seit wann bist Du Biobauer, wann hast Du Deinen Betrieb umgestellt?
Wir haben mit 1. Juli 2015 begonnen den Betrieb umzustellen. Dann hatten wir ein halbes Jahr Umstellungszeit und seit 1. Jänner 2016 liefern wir jetzt Biomilch.
Warum hast Du Dich für den Schritt entschieden?
Was mich schlussendlich überzeugt hat, war die Umstellung von Biomilch auf Bioheumilch. An so einem Produkt mitzuwirken, macht einfach Freude! Da kommt meine Milch in ein Top- Endprodukt mit dem sich der Milchhof Sterzing von der Konkurrenz abgrenzen kann.
Man muss dazu sagen, dass wir auf unserem Hof schon viele Voraussetzungen erfüllt hatten. Wir hatten bereits einen Laufstall und eine Belüftung, auch der Viehbestand entsprach bereits den Vorgaben.
Daher haben wir uns entschlossen, den Schritt zu wagen. Einige haben mir vorher schon Angst gemacht bezüglich der vielen Auflagen aber, wenn man sich daran hält, hat man überhaupt kein Problem, und das ist nicht schwierig.
Tratter Hannes kam gemeinsam mit der Biolandverantwortlichen damals zu mir zu einem Erstgespräch und es wurde eine Grundaufnahme gemacht. Das Futtermittel war umzustellen und auch die Medikamente sind teilweise andere, aber das ist nur mit dem Tierarzt zu besprechen und dementsprechend zu befolgen.
Wie geht es Dir mit der Umstellung?
Also für mich ist die Umstellung viel besser verlaufen als vorher gedacht und ich bin sehr zufrieden damit, dass ich den Schritt gemacht habe. Es werden zum Beispiel Gewohnheiten gebrochen, was manchmal nicht schlecht ist. Jetzt muss ich die Kühe ins Freie lassen, früher war ich schlichtweg zu faul dazu und jetzt geht es von ganz alleine. Die Kühe dann auf der Weide zu sehen ist einfach etwas Schönes. Außerdem geht es den Kühen auch besser, die Tierarztspesen haben sich verringert. Heuer hatte ich sicher um die Hälfte weniger Tierarztkosten als die anderen Jahre. Sicherlich muss man das jetzt mehrere Jahre beobachten, aber so wie es aussieht, tut die Umstellung nicht nur meinen Tieren, sondern auch meiner Brieftasche gut.
Auch vom finanziellen Ertrag her hat sich die Umstellung mehr als gelohnt, wir waren sehr positiv überrascht wie das Ganze abgelaufen ist. Ich hatte auch Angst, dass mir die Kühe abmagern würden und dass die Fruchtbarkeit nicht mehr so gegeben wäre. Das war aber ganz und gar nicht der Fall.
Was waren sonst noch Deine Bedenken und Ängste die Du vorher hattest?
Einige haben zu mir vorhergesagt, dass man sich vor den Kontrollen in Acht nehmen müsste und dass die überall hineinschauen wollen. Ich hatte bisher drei Kontrollen, es kam immer dieselbe Person und sie hat alles genau kontrolliert, aber man muss nur die ganzen Papiere in Ordnung haben, dann braucht man sich vor Nichts zu fürchten. Es werden der Stall und die Felder angeschaut und das wars. Wir haben auch noch ein paar Hühner und Schweine und da wurde uns bei der Kontrolle gesagt, solange wir deren Produkte nur für uns verwenden, ist das kein Problem. Den Schritt habe ich nie bereut. Und wenn ich heute mein Heu den Kühen gebe, dann ist das für mich eine Genugtuung, ihnen beim Fressen zuzusehen. Außerdem habe ich durch den Verzicht auf Silo eine Arbeitserleichterung, da ich das Futter im Stadel habe und die Arbeiten mit dem Kran erledigen kann. Ich habe einen ganz anderen Schwung und eine richtige Freude auf meinem Hof zu arbeiten.
Was bedeutet für Dich Bauer sein?
Für mich bedeutet das, nicht nur den Milchtank voll zu haben, sondern auch, dass ich am Ende eines langen Arbeitstages in meinen Keller gehe und dort Kartoffeln, Speck, Brot und andere selbstgemachte Produkte finde. Gerade das sollte uns Bauern von anderen, die keinen Hof haben, unterscheiden.
Was sind Deine Pläne für die Zukunft?
Wir sind gerade beim Bauen und wir haben viele unserer Pläne schon realisiert. Die Alm Kaserplotz ist noch zu bauen und diese würde ich gern in Zukunft noch mit mehr Milchkühen bewirtschaften.
Ansonsten haben wir keine großen Pläne, wir hoffen, dass Alles gut geht, und dass wir gesund bleiben und Zufriedenheit ist sowieso das Wichtigste.
Im Gemeindebuch steht, dass der Hof im 13. Jahrhundert das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Im Besitz der Familie Seehauser befindet er sich seit dem Jahre 1898. Die Seehauser stammen ursprünglich aus Welschnofen und haben hier den Schwitzerhof im ausgehenden 19. Jahrhundert gekauft. Seitdem ist der Name Seehauser mit dem Schwitzerhof verbunden. Den Hof habe ich von meinem Vater übernommen ich bin das sechste Kind und habe die Chance bekommen, den Hof weiter zu führen. Zuerst habe ich den Beruf des Zimmermanns gelernt, aber schon zu Beginn habe ich gewusst, dass ich das nicht mein Leben lang tun möchte. Meine älteren Geschwister zeigten damals kein Interesse, den Hof zu übernehmen und daher konnte ich in den elterlichen Betrieb einsteigen. Seit 1999 bin ich am Hof und arbeite vorwiegend dort mit. Ich habe die Lehre abgeschlossen und bin dann fix auf dem Hof geblieben.
Wer lebt und arbeitet mit Dir noch auf dem Hof?
In den letzten Jahren hatten wir eine rege Bautätigkeit im und um den Hof. Vor ca. sieben Jahren haben wir den Stall umgebaut, dann die „Unterolbe“ und jetzt das Wohnhaus. Mein jüngerer Bruder Hannes lebt und arbeitet daher auch auf dem Hof, meine Eltern und meine Schwester Rosi. Natürlich sind auch noch meine Freundin Christa mit unserer Tochter Mirjam hier.
Wieviel Stück Vieh hast Du in Deinem Stall und welche Rasse?
Wir haben insgesamt 35 Stück Vieh und seit jeher hatten wir immer Braunvieh auf dem Hof und haben jetzt ein paar Jersey und ein paar Schwarzbunte.
Seit wann bist Du Biobauer, wann hast Du Deinen Betrieb umgestellt?
Wir haben mit 1. Juli 2015 begonnen den Betrieb umzustellen. Dann hatten wir ein halbes Jahr Umstellungszeit und seit 1. Jänner 2016 liefern wir jetzt Biomilch.
Warum hast Du Dich für den Schritt entschieden?
Was mich schlussendlich überzeugt hat, war die Umstellung von Biomilch auf Bioheumilch. An so einem Produkt mitzuwirken, macht einfach Freude! Da kommt meine Milch in ein Top- Endprodukt mit dem sich der Milchhof Sterzing von der Konkurrenz abgrenzen kann.
Man muss dazu sagen, dass wir auf unserem Hof schon viele Voraussetzungen erfüllt hatten. Wir hatten bereits einen Laufstall und eine Belüftung, auch der Viehbestand entsprach bereits den Vorgaben.
Daher haben wir uns entschlossen, den Schritt zu wagen. Einige haben mir vorher schon Angst gemacht bezüglich der vielen Auflagen aber, wenn man sich daran hält, hat man überhaupt kein Problem, und das ist nicht schwierig.
Tratter Hannes kam gemeinsam mit der Biolandverantwortlichen damals zu mir zu einem Erstgespräch und es wurde eine Grundaufnahme gemacht. Das Futtermittel war umzustellen und auch die Medikamente sind teilweise andere, aber das ist nur mit dem Tierarzt zu besprechen und dementsprechend zu befolgen.
Wie geht es Dir mit der Umstellung?
Also für mich ist die Umstellung viel besser verlaufen als vorher gedacht und ich bin sehr zufrieden damit, dass ich den Schritt gemacht habe. Es werden zum Beispiel Gewohnheiten gebrochen, was manchmal nicht schlecht ist. Jetzt muss ich die Kühe ins Freie lassen, früher war ich schlichtweg zu faul dazu und jetzt geht es von ganz alleine. Die Kühe dann auf der Weide zu sehen ist einfach etwas Schönes. Außerdem geht es den Kühen auch besser, die Tierarztspesen haben sich verringert. Heuer hatte ich sicher um die Hälfte weniger Tierarztkosten als die anderen Jahre. Sicherlich muss man das jetzt mehrere Jahre beobachten, aber so wie es aussieht, tut die Umstellung nicht nur meinen Tieren, sondern auch meiner Brieftasche gut.
Auch vom finanziellen Ertrag her hat sich die Umstellung mehr als gelohnt, wir waren sehr positiv überrascht wie das Ganze abgelaufen ist. Ich hatte auch Angst, dass mir die Kühe abmagern würden und dass die Fruchtbarkeit nicht mehr so gegeben wäre. Das war aber ganz und gar nicht der Fall.
Was waren sonst noch Deine Bedenken und Ängste die Du vorher hattest?
Einige haben zu mir vorhergesagt, dass man sich vor den Kontrollen in Acht nehmen müsste und dass die überall hineinschauen wollen. Ich hatte bisher drei Kontrollen, es kam immer dieselbe Person und sie hat alles genau kontrolliert, aber man muss nur die ganzen Papiere in Ordnung haben, dann braucht man sich vor Nichts zu fürchten. Es werden der Stall und die Felder angeschaut und das wars. Wir haben auch noch ein paar Hühner und Schweine und da wurde uns bei der Kontrolle gesagt, solange wir deren Produkte nur für uns verwenden, ist das kein Problem. Den Schritt habe ich nie bereut. Und wenn ich heute mein Heu den Kühen gebe, dann ist das für mich eine Genugtuung, ihnen beim Fressen zuzusehen. Außerdem habe ich durch den Verzicht auf Silo eine Arbeitserleichterung, da ich das Futter im Stadel habe und die Arbeiten mit dem Kran erledigen kann. Ich habe einen ganz anderen Schwung und eine richtige Freude auf meinem Hof zu arbeiten.
Was bedeutet für Dich Bauer sein?
Für mich bedeutet das, nicht nur den Milchtank voll zu haben, sondern auch, dass ich am Ende eines langen Arbeitstages in meinen Keller gehe und dort Kartoffeln, Speck, Brot und andere selbstgemachte Produkte finde. Gerade das sollte uns Bauern von anderen, die keinen Hof haben, unterscheiden.
Was sind Deine Pläne für die Zukunft?
Wir sind gerade beim Bauen und wir haben viele unserer Pläne schon realisiert. Die Alm Kaserplotz ist noch zu bauen und diese würde ich gern in Zukunft noch mit mehr Milchkühen bewirtschaften.
Ansonsten haben wir keine großen Pläne, wir hoffen, dass Alles gut geht, und dass wir gesund bleiben und Zufriedenheit ist sowieso das Wichtigste.
Peter Volgger aus Pardaun
Klein aber fein ist der Hof von Peter Volgger in Pardaun, Biobauer seit 2 Jahren. Der Umstieg auf Bio Heumilch hat ihn aus mehreren Gründen überzeugt.
Nun gut, beginnen wir von vorn.
Peter hat vor 25 Jahren den Hof von seinem Vater übernommen und führt diesen seit dem Zeitpunkt. Vor etwa 20 Jahren entschloss er sich einen neuen Stall in Form von Laufstall mit Heubelüfter zu bauen. Damals wurde er von allen Seiten belächelt. Auch sein Vater war skeptisch. Dieser sah aber schon nach der ersten Heuernte um wie vieles nun leichter alles war. Bereits vor über 10 Jahren hatte er sich entschlossen den Kühen in seinem Stall nur mehr Heu zu füttern, denn weder Ballen-Silo noch Fahrsilo war für ihn interessant, auch Maissilage war nicht das zufriedenstellende Produkt. Zurück zum Ursprung mit einem Hauch von Moderne war seine Devise. Also kam damals vor über 10 Jahren die Entscheidung für die reine Heufütterung. Die Tiere sind laut Peter seither glücklicher, doch das ist nicht nur der Eindruck des Bauern, sondern das belegen auch die Tierarztbesuche am Sillerhof. Die Kosten dafür sind auf 10% gesunken. Er braucht lediglich einen Tierarzt wenn mal eine Kuh zu belegen ist. Er sagt: „Die Kühe sind mir dafür dankbar!“
Die Umstellung auf Bio war für ihn also keine große Veränderung, bautechnische Investitionen mussten keine getätigt werden.
Dennoch war die Umstellung auf Bio Heumilch ein Prozess der sechs Monate gedauert hat. Primär galt es, das alte Futter aufzubrauchen. Danach ging aber alles reibungslos voran. Der Vertrag mit Bioland war schnell unterzeichnet und nun konnte geliefert werden. Bioland ist die Zertifizierungsstelle und ABCERT ist das Amt für die Kontrolle über die Einhaltung der Richtlinien. Diese sind seit der Umstellung mehrmals am Hof gewesen, haben die Unterlagen kontrolliert und haben den Stall besichtigt. Sonst nichts. Peter meint dazu: „Klar, ist es eine Umstellung mit dem Schreibkram und man muss die Unterlagen genau im Blick haben, Ordnung halten und beim Zukauf von Futter die Belege aufbewahren. Diese werden kontrolliert, aber mehr fällt da nicht an.“ Angst muss man vor den Kontrollen keine haben. Lästig waren diese laut ihm nie und auch die Termine werden einen Monat vorher angekündigt und dem Zeitplan des Bauern angepasst.
Entgegen der Meinung vieler, sind die Kontrollen nicht als unangenehm zu empfinden. Die Unterlagen müssen ordentlich sein, aber wenn man nichts zu verbergen hat, gibt es auch keine Probleme mit Kontrollen.
Doch wie sieht ein typischer Tag auf einem Biohof aus und gibt es wirklich Unterschiede zu einem Betrieb, der konventionelle Milch an den Milchhof Sterzing liefert? Peter meint dazu, dass sich für ihn nichts geändert hat. Er steht um dieselbe Zeit auf, er füttert die Kühe und melkt sie.
Peter erzählt, dass er täglich ca. drei Stunden im Stall verbringt, das ist nicht mehr und auch nicht weniger als vorher. vielleicht etwas weniger, denn es sind ja weniger Kühe im Stall.
Weniger Kühe wegen Bio? Wieso das? Seit er auf Bio umgestellt hat, sind weniger Kühe im Stall, denn die Anzahl der Kühe ist an die Fläche gebunden und er darf demnach nicht mehr als 8 Kühe haben. Klar, einige Jungrinder und ab und zu mal ein Kalb. Dies, sagt Peter, ist aber eigentlich ganz egal. Er hat zwar weniger Kühe im Stall und die Milchmenge ist auch nicht die, die eine Kuh mit Silage-Fütterung gibt. Trotzdem schaut am Ende mehr heraus. Es ist mehr Zeit für die Tiere, sie bekommen noch mehr Aufmerksamkeit.
Der Eindruck täuscht nicht, die Kühe sind wirklich gesünder und glücklicher über deren Haltung. Peter vergleicht das mit uns Menschen: „Wenn du schönes, frisches und tolles Essen vorgesetzt bekommst, bist du auch glücklicher und zufriedener als jeden Tag einen Mix aus irgendwas vorgesetzt zu bekommen. Dann streikt irgendwann dein Magen und gut geht es dir dabei auch nicht!“
Dieses Bild sollten wir uns vielleicht öfter vor Augen halten und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann mehr Biobauern und noch mehr glücklichere Kühe.
Nun gut, beginnen wir von vorn.
Peter hat vor 25 Jahren den Hof von seinem Vater übernommen und führt diesen seit dem Zeitpunkt. Vor etwa 20 Jahren entschloss er sich einen neuen Stall in Form von Laufstall mit Heubelüfter zu bauen. Damals wurde er von allen Seiten belächelt. Auch sein Vater war skeptisch. Dieser sah aber schon nach der ersten Heuernte um wie vieles nun leichter alles war. Bereits vor über 10 Jahren hatte er sich entschlossen den Kühen in seinem Stall nur mehr Heu zu füttern, denn weder Ballen-Silo noch Fahrsilo war für ihn interessant, auch Maissilage war nicht das zufriedenstellende Produkt. Zurück zum Ursprung mit einem Hauch von Moderne war seine Devise. Also kam damals vor über 10 Jahren die Entscheidung für die reine Heufütterung. Die Tiere sind laut Peter seither glücklicher, doch das ist nicht nur der Eindruck des Bauern, sondern das belegen auch die Tierarztbesuche am Sillerhof. Die Kosten dafür sind auf 10% gesunken. Er braucht lediglich einen Tierarzt wenn mal eine Kuh zu belegen ist. Er sagt: „Die Kühe sind mir dafür dankbar!“
Die Umstellung auf Bio war für ihn also keine große Veränderung, bautechnische Investitionen mussten keine getätigt werden.
Dennoch war die Umstellung auf Bio Heumilch ein Prozess der sechs Monate gedauert hat. Primär galt es, das alte Futter aufzubrauchen. Danach ging aber alles reibungslos voran. Der Vertrag mit Bioland war schnell unterzeichnet und nun konnte geliefert werden. Bioland ist die Zertifizierungsstelle und ABCERT ist das Amt für die Kontrolle über die Einhaltung der Richtlinien. Diese sind seit der Umstellung mehrmals am Hof gewesen, haben die Unterlagen kontrolliert und haben den Stall besichtigt. Sonst nichts. Peter meint dazu: „Klar, ist es eine Umstellung mit dem Schreibkram und man muss die Unterlagen genau im Blick haben, Ordnung halten und beim Zukauf von Futter die Belege aufbewahren. Diese werden kontrolliert, aber mehr fällt da nicht an.“ Angst muss man vor den Kontrollen keine haben. Lästig waren diese laut ihm nie und auch die Termine werden einen Monat vorher angekündigt und dem Zeitplan des Bauern angepasst.
Entgegen der Meinung vieler, sind die Kontrollen nicht als unangenehm zu empfinden. Die Unterlagen müssen ordentlich sein, aber wenn man nichts zu verbergen hat, gibt es auch keine Probleme mit Kontrollen.
Doch wie sieht ein typischer Tag auf einem Biohof aus und gibt es wirklich Unterschiede zu einem Betrieb, der konventionelle Milch an den Milchhof Sterzing liefert? Peter meint dazu, dass sich für ihn nichts geändert hat. Er steht um dieselbe Zeit auf, er füttert die Kühe und melkt sie.
Peter erzählt, dass er täglich ca. drei Stunden im Stall verbringt, das ist nicht mehr und auch nicht weniger als vorher. vielleicht etwas weniger, denn es sind ja weniger Kühe im Stall.
Weniger Kühe wegen Bio? Wieso das? Seit er auf Bio umgestellt hat, sind weniger Kühe im Stall, denn die Anzahl der Kühe ist an die Fläche gebunden und er darf demnach nicht mehr als 8 Kühe haben. Klar, einige Jungrinder und ab und zu mal ein Kalb. Dies, sagt Peter, ist aber eigentlich ganz egal. Er hat zwar weniger Kühe im Stall und die Milchmenge ist auch nicht die, die eine Kuh mit Silage-Fütterung gibt. Trotzdem schaut am Ende mehr heraus. Es ist mehr Zeit für die Tiere, sie bekommen noch mehr Aufmerksamkeit.
Der Eindruck täuscht nicht, die Kühe sind wirklich gesünder und glücklicher über deren Haltung. Peter vergleicht das mit uns Menschen: „Wenn du schönes, frisches und tolles Essen vorgesetzt bekommst, bist du auch glücklicher und zufriedener als jeden Tag einen Mix aus irgendwas vorgesetzt zu bekommen. Dann streikt irgendwann dein Magen und gut geht es dir dabei auch nicht!“
Dieses Bild sollten wir uns vielleicht öfter vor Augen halten und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann mehr Biobauern und noch mehr glücklichere Kühe.